„Ein Beißer“: Das Comeback von Enzesberger

Oberpollings Spielertrainer steht beim 3:3 gegen Schöfweg überraschend 90 Minuten auf dem Platz. 

 


 

Da rieb sich so mancher die Augen: Beim Samstags-Kick zwischen Aufsteiger SV Oberpolling und dem SV Schöfweg (3:3) stand plötzlich wieder Co-Spielertrainer Mario Enzesberger in voller Montur auf dem Platz, obwohl er sich wegen einer Verletzung am linken Sprunggelenk eigentlich noch zwei Wochen schonen wollte. „Die personelle Situation mit Verletzten und Urlaubern hat das erfordert“, sagte der 27-Jährige. Und Enzesberger kam, sah und traf – und holte mit seinem Team „einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf“.
„Mario ist einfach ein Beißer“, sagte sein Oberpollinger Kumpane Alex Starkl, der zusammen mit Enzesberger die sportlichen Dinge beim SV Oberpolling verantwortet. „Er hat mir gesagt, dass nix passieren kann, dann hat er sich selber aufgestellt.“ Mit Erfolg: Schon in der 3. Minute klingelte es im Schöfweger Kasten, Enzesberger traf nach einem schnell ausgeführten Freistoß. „Auf dem Platz ist er für uns unersetzlich, er ist ein brutaler Kämpfer“, lobte Starkl weiter, „und fußballerisch, da brauchen wir überhaupt nicht reden.“
Enzesberger, der in der Saison 17/18 noch in allen 34 Spielen für den Regionalligisten SV Schalding auf dem Platz stand, kämpfte sich in seinem ersten Bezirksliga-Match für Oberpolling durch die Partie, hielt volle 90 Minuten durch. Letzte Woche hatte er schon „locker“ trainiert, mit leichten Schmerzen, wie er selbst zugibt. Am Samstagmorgen suchte er noch einmal seinen medizinischen Vertrauten, den Ortenburger Physiotherapeuten und Heilpraktiker Klaus Wührer auf, der ihm den Fuß tapte. „Natürlich bestand ein Restrisiko – aber das nehme ich gerne in Kauf“, sagt Enzesberger. Zwar spielte er nicht schmerzfrei, aber im Verlauf der Partie hatte der Mittelfeldspieler mehr mit der Puste zu tun. „Gerade weil wir 50 Minuten in Unterzahl spielen mussten.“ Enzesberger rackerte wie immer, „aber wenn du fünf Wochen nichts tust, das merkst du schon.“ Der Spielertrainer hielt bis zum Ende durch und durfte sich mit seinem Team über einen Zähler freuen, Daniel Wurm traf in Minute 88 noch zum 3:3.
„Aktuell sind wir angesichts des nicht einfachen Startprogramms mit der Punkte-Ausbeute zufrieden“, sagt der 27-Jährige, „unser Ziel heißt Klassenerhalt.“ Und dafür müsse der SVO weiter hart arbeiten, denn „in dieser Liga holst du nur Punkte, wenn du am Limit spielst“ – wie das geht, hat Mario Enzesberger am Samstag bewiesen.

 

Quelle: heimatsport.de